Schierling

Schierling ist ein Markt im Oberpfälzer Landkreis Regensburg.
Wappen
Wappen SchierlingGermany Location - Alteglofsheim
.
Basisdaten
Bundesland:
Bayern
Regierungsbezirk:
Oberpfalz
Landkreis:
Regensburg
Höhe:
381 m ü. NN
Fläche:
77,62 km²
Einwohner:
7.225 (31. Dez. 2010)
Bevölkerungsdichte:
93 Einwohner je km²
Postleitzahl:
84069
Vorwahl:
09451
Kfz-Kennzeichen:
R
Gemeindeschlüssel:
09 3 75 196
Adresse der Gemeindeverwaltung:
Rathausplatz 1, 84069 Schierling
Webpräsenz:

Geographie

Schierling liegt im niederbayerischen Hügelland zwischen Regensburg und Landshut am Rande der Hallertau und am südlichen Ende der Oberpfalz. Außerdem liegt Schierling im Tal der Großen Laber und an einer alten Römer-Straße von Eining nach Straubing.

Geschichte

Schierling wurde im Jahre 953 erstmals unter Kaiser Otto I. urkundlich erwähnt. Obwohl Schierling im Mittelalter als „Markt Schirling" erwähnt wurde, wurde Schierling erst zur 1000-Jahr-Feier im Jahr 1953 offiziell zum Markt ernannt. Bis zur bayerischen Landkreisreform im Jahr 1972 gehörte Schierling zu Niederbayern, wurde dann aber nach Auflösung des alten Landkreises Mallersdorf dem Landkreis Regensburg zugeordnet und ist heute die südlichste Gemeinde der Oberpfalz. Seit dem Abschluss der Gemeindegebietsreform im Jahre 1978 besteht der Markt aus 11 ehemals selbstständigen Gemeindeteilen.

Seit dem Jahr 1997 besteht eine Gemeindepartnerschaft mit dem französischen Ort Penmarc'h an der bretonischen Atlantikküste. Grund dieser Gemeindepartnerschaft ist die „Schlacht bei Eggmühl" im Jahr 1809, als Napoleon zusammen mit den bayerischen Truppen einen Sieg gegen Österreich errang. Eggmühl war bis 1978 eine selbstständige Gemeinde und wurde dann in den Markt Schierling eingemeindet. Im französischen Penmarc'h steht seit 1897 ein Leuchtturm mit dem Namen „Phare d'Eckmühl", der mit einer großzügigen Erbschaft der Tochter von General Davout erbaut wurde, der von Napoleon wegen seiner Erfolge zum „Fürst von Eggmühl" ernannt wurde.Seit 1997 besteht zwischen dem Markt Schierling und der französischen Gemeinde Penmarc'h eine europäische Gemeindepartnerschaft. Penmarc'h war früher einer der bedeutendsten Fischereihäfen der Bretagne. Im Rahmen der Gemeindepartnerschaft finden Besuchsfahrten statt.

Schierling ist eine Zentrumsgemeinde mit beachtlichen und über die Gemeindegrenzen hinaus bekannten mittelständischen Betrieben, wie z.B. LABERTALER Heil- und Mineralquellen, WEBASTO AG, Fahnen Kössinger, Kössinger Druck und keramische Dekorbrennerei, Holmer Maschinenbau Eggmühl, Malzfabrik Müller Inkofen, Glasrecycling Schirmbeck, Pilsbrauerei Schierling. Seit 1976 findet jährlich das „Bayer. Gstanzlsänger-Treffen" statt, das als das älteste Bayerns gilt und vom ehemaligen Bezirksheimatpfleger der Oberpfalz, Adolf Eichenseer, zusammen mit dem Markt Schierling ins Leben gerufen wurde. Seit 1990 findet am ersten Augustwochenende ein Open-Air, das „Labertalfestival" statt. Im Gemeindeteil Eggmühl betreibt das Bayerische Rote Kreuz ein Senioren- und Pflegeheim, außerdem befindet sich im Gemeindeteil Zaitzkofen das Internationale Priesterseminar Herz Jesu der Priesterbruderschaft St. Pius X..

Bundesweit bekannt wurde der Ort vor allem durch das "Schierlinger Roggen" der damaligen fürstlichen Brauerei Thurn und Taxis. Braumeister Ludwig Schifferl gelang es als erstem in Deutschland, ein Bier aus Roggenmalz auf den Markt zu bringen.

Als erste Gemeinde im Landkreis Regensburg hat sich Schierling der Aktion gegen ausbeuterische Kinderarbeit angeschlossen. Der Förderverein Schierlinger Schulen gilt mit derzeit 329 Mitgliedern als einer der größten in Bayern. In den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts machte die katholische Pfarrgemeinde durch eine außergewöhnlich große und über sechs Jahre andauernde Hilfsaktion für die Flüchtlinge in Kroatien auf sich aufmerksam. Im Jahre 2005 wurde im Rahmen der Gemeindemission vom katholischen Pfarrgemeinderat und dem evangelischen Kirchenvorstand eine „Friedens-Lichter-Kette" zwischen den beiden Kirchen ermöglicht, an der sich – ebenso wie an der anschließenden Tauferneuerungsfeier – mehr als 1500 Bürger beteiligten. Die evangelische Kirchengemeinde bietet seit einigen Jahren eine viel beachtete Kulturwoche.

Die wegen der ausführlichen Darstellung der sozialgeschichtlichen Entwicklung des ländlichen südostbayrischen Raumes vielbeachtete Chronik des Ortes bis zu den napoleonischen Kriegen verfasste der 2008 verstorbene Ehrenbürger Studiendirektor iR. Johann Straßer. Ihr Titel „Schierling und die Schierlinger" [1]

Gemeindeteile

Allersdorf
Birnbach
Buchhausen
Eggmühl
Inkofen
Lindach
Mannsdorf
Oberdeggenbach
Oberlaichling
Pinkofen
Schierling
Unterdeggenbach
Unterlaichling
Wahlsdorf
Walkenstetten
Zaitzkofen

Politik

Wappen

In Blau zwei schräg gekreuzte silberne Reuthaken. Das Wappen wird seit 1953 verwendet.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Schierling liegt an der Bundesstraße 15 und ab 2011 auch an der Bundesstraße 15n. Die über Schierling führende Bahnstrecke Eggmühl–Langquaid dient nur mehr sporadischen Güter- sowie Ausflugspersonenverkehren. Östlich des Gemeindezentrums verläuft zudem die Bahnstrecke München–Regensburg.Der Bahnhof Eggmühl ist ein regional bedeutsamer Haltepunkt, über den Schierling im Stundentakt an Regensburg und Landshut sowie im 2-Stunden-Takt an München angebunden ist. Als Zubringer zwischen Schierling und dem Bahnhof Eggmühl fungiert die Buslinie 25, die von Regionalbus Ostbayern betrieben wird.

Munitionsdepot

Außerhalb des Ortes befindet sich ein Munitionshauptdepot der Bundeswehr (MunHptDep Schierling). Es wurde von 1937 bis 1939 als Luftwaffenmunitionsanstalt erbaut und wurde zum Jahresende 2009 aufgelöst.

Noch heute finden sich in den Wäldern um die "Muna" Erdungseisen, die von der Lagerung von Flugzeugmotoren in den letzten Kriegsmonaten 1945 zeugen. Dieses Depot barg aber zeitgleich auch die reichsweit größte Lagerstätte für Giftgas-Granaten (Gasinhalt ca. 6000 t). Eine Bombardierung des Arsenals, die nur durch den Einsatz des US-Marshals T. Sheffield kurzfristig verhindert wurde, hätte dramatische Folgen für die Bevölkerung der Gegend nach sich gezogen. Unter dem militärischen Schutz der Amerikaner wurden nach der Kapitulation die Bestände abtransportiert und vermutlich in der Ostsee versenkt. Die politische Gemeinde und die Kirchengemeinden erfüllen in jedem Jahr das Gelübde der Jahre 1945/46 mit einem "Dankgottesdienst zur Errettung aus Kriegsnot" jährlich am 1. Mai (Tag der Arbeit).

Quelle: Wikipedia.de
Dieser Artikel steht unter der CC-BY-SA-Lizenz

Regensburg entdecken