Die Immobilienbranche ist nach Einschätzung ihres Fachverbandes ein Gewinner der derzeitigen Finanzkrise. Angesichts der Unsicherheiten bei Finanzprodukten investierten viele Menschen in Immobilien, sagte der Vorsitzende des Makler-Verbandes IVD-Mitte, Alexander Alter, am Mittwoch auf dem Thüringer Immobilientag in Erfurt. Die hohe Nachfrage nach wertbeständigen Anlagen führe dazu, dass "inzwischen landauf, landab Immobilien fehlen". Nach den Worten des Thüringer IVD-Vorstands Stefan Höfig, gibt es insbesondere in den "Boomstädten" Erfurt, Jena und Weimar in hochpreisigen Lagen "kaum noch gute Anlageimmobilien".
Höfig sagte weiter, die Nachfrage und die Preisentwicklung in Thüringen seien jedoch differenziert zu betrachten. Generell hätten sich die Kaufpreise für Immobilien in den vergangenen zwei Jahren nach oben entwickelt - jedoch ausgehend von einem vergleichsweise niedrigen Preisniveau und vor allem in den nachgefragten Lagen in Städten.
Für die kommenden Monate sei bei den Kaufpreisen im "Speckgürtel an der A4" - vor allem in und um Erfurt, Weimar und Jena - mit einer "Seitwärtsbewegung" zur rechnen. "Da sind durchaus Preissteigerungen von zwei bis drei Prozent möglich", sagte Höfig. Ein Grund hierfür seien beispielsweise größere Industrieansiedlungen, die in der Regel auch einen zusätzlichen Bedarf von Führungskräften der Unternehmen an hochwertigem Wohnraum mit sich brächten. In ländlichen Gebieten seien jedoch kaum Veränderungen bei den Preisen zu erwarten. Insbesondere Anleger konzentrierten sich auf die größeren Städte.